Früher war ich Silvester-Feindin
Oh ja - jahrelang habe ich die Woche nach Weihnachten nicht damit verbracht, mich auf Silvesterpartys vorzubereiten, Menüs zu planen und Sekt einzukaufen. Ich habe die Nacht der Nächte eher gefürchtet.
In meiner Kindheit war Silvester immer großartig, wir waren meistens auf einer Hütte in den Bergen oder bei Freunden und hatten die tollsten Feuerwerke, Gesellschaftsspiele und jede Menge Spaß.
Als ich dann alt genug war, um Silvester mit Freunden zu verbringen, war ich auch leider alt genug, um Liebeskummer zu haben. Eigentlich ist meine gesamte Jugend voll von Liebeskummer und am 31.12. gipfelte sich dieser Kummer immer.
Wieder ein Jahr unglücklich verliebt gewesen. Wieder ein Jahr meiner Jugend verschwendet.
Was hab ich nur gelitten....
Nachdem ich einige Silvester hintereinander in Tränen ausgebrochen bin, habe ich beschlossen, damit Schluss zu machen.
Keine Silvesterpartys, keine Jungs, keine Vorsätze mehr.
Ich erinnere mich an ein echt lustiges Silvester in Innsbruck mit zwei Freundinnen. Wir haben sehr viel Sekt getrunken, die Highlights des Jahres auf Papier gebracht, schnulzige Schlager und ABBA gehört und um Mitternacht im Garten versucht, den Wiener Walzer zu tanzen.
Ein Jahr später stand ich an Silvester als Servicekraft im Restaurant und musste feststellen, dass ich das eher nicht mehr tun werde. Plötzlich war das neue Jahr da und ich war noch inmitten von Tellern, Champagnergläsern und Hummerravioli.