Es ist Samstag, die Sonne scheint und in meinem Kalender stehen zwei Termine:
11:30 Friseurtermin.
Ich war seit über 10 Jahren bei keinem "richtigen" Friseur mehr, denn irgendwie wollte ich dafür nie Geld ausgeben.
Großer Fehler, denn ein Friseurbesuch kann viel mehr als ein schnelles Schnipp - Schnapp sein.
Ich habe es sehr genossen, mich nach dem ganzen Stress auch mal schön verwöhnen und zusammen mit ein paar Zentimetern Haaren auch ein wenig Vergangenheit hinter mir zu lassen.
Zusammen mit meinem neuen Haarschnitt und meiner kürzlich erworbenen Canon EOS 700D (große Liebe) machte ich mich auf den Weg nach Daglfing im Osten Münchens.
Dort, auf der "Trabrennbahn München Daglfing", findet vom 6. - 7. Mai 2017 der erste Street Food Park statt, ein Street Food Festival der bayrischen Eventfirma "WALHALLA Events & Concerts GmbH".
Erster Eindruck: ich zahle 5 Euro für den Eintritt.
Zum
Teil verstehe ich das, denn natürlich muss so ein Festival erst mal
finanziert werden, andererseits zahlen die über 80 Foodtrucks ja
bestimmt auch eine Standgebühr.
Ich
bekomme für den bezahlten Eintritt allerdings auch den Gutschein für
ein Freigetränk, den ich übrigens einstecke, vergesse und erst abends
wiederfinde.
Das Wetter könnte nicht besser sein, die Sonne strahlt vom Himmel als hätte sie was gutzumachen (hat sie ja auch!!!), ein leichter Wind weht, es riecht nach Grill und Süßem, auf der Bühne am anderen Ende des Festivalgeländes performt gerade eine Gruppe Trommler.
Die zahlreichen Lautsprecher zwischen den Trucks sorgen dafür, dass auch wirklich jeder die Trommler hört.
Bisschen laut, aber es sorgt auch für Stimmung.
Vertreten
sind so ziemlich alle Gesellschaftssparten Münchens: die jungen
Familien, die Lederrucksack - Hipster, die Großeltern und ich.
Alleine,
weil ich das einfach mal probieren wollte, wie das so ist, als
Bloggerin mit der Kamera unterwegs zu sein.
Fazit: es ist gewöhnungsbedürftig.
Irgendwie hatte ich ständig das Bedürfnis, mit jemandem über all die Eindrücke zu sprechen.
Die
Vielfalt der Food Trucks ist wirklich beachtlich, ich sehe Burritos,
Burger, frittiertes Eis, Veganes, Vietnamesisches, Waffeln, Pizza,
Kaffee.
Da ist für jeden was dabei!
Nur eines finde ich nicht: das angepriesene "Torten - Festival".
Entweder
ich war zu blöd um es zu finden, oder jemand hat darunter was anderes
verstanden als ich, denn ein großes Bierzelt mit einer lieblosen
Glasvitrine ohne jegliche Deko mit leider etwas altbackenen Torten nenne ich kein "Festival".
München, da geht noch was.
Alleine das Kuchen - Buffet im Münchner "Occam Deli" ist mehr Festival als DAS.
Meine erste Runde auf dem Festival war also sehr ernüchternd.
Ich war ständig auf der Suche nach diesem "Torten - Festival", empfand den Platz auf dem Gelände sehr schlecht genutzt (ein paar mehr Biertische oder Sonnenliegestühle wären vielleicht ganz gut gewesen) und vor lauter Angebot konnte ich mich gar nicht richtig für einen Truck entscheiden.
Am Ende habe ich dann eine "Fränkische Pizza" gegessen (eine Mischung aus Pizza und Flammkuchen), mit "Bruschetta Topping".
War ganz lecker. Aber teuer.
Und dann wollte ich eigentlich noch "Holländische Mini - Pancakes" mit Erdbeeren und Nutella essen, aber plötzlich war ausgerechnet dieser Stand verlassen.
Drei Beispiel - Pappteller mit wirklich lecker aussehenden Pancakes, eine wohl in großer Eile verlassene Kitchen Aid mit Rest - Teig und eine Schlange verwunderter Festival - Besucher...aber niemand, der die Pancakes backen oder verkaufen würde.
Ich drehe mich um und beschließe, mir eine Waffel vom anderen Ende der Rennbahn zu holen, da kommen plötzlich ganz viele Männer in das Pancake - Zelt und diskutieren aufgebracht.
Eine englischsprachige Touristin fragt, ob sie Pancakes haben kann und die Männer gucken nur grimmig und schütteln den Kopf.
Lebensmittelpolizei? Die Standgebühr nicht bezahlt? Mit dem Finger ins Rührgerät gekommen?
Man weiß es nicht, aber Pancakes bekommt hier heute niemand mehr.
Ich steuere wieder die Waffeln an und entdecke auf der zweiten Runde durch die Trucks tatsächlich ein paar Perlen:
Wiener Strudel zum Beispiel, und Insekten.
Ja, tatsächlich ist das Highlight des 1. Münchner Street Food Parks ein Stand mit Insekten.
Leider kann ich euch keine Fotos davon zeigen, denn erstens war dort verdammt viel los und zweitens finde ich das leider furchtbar eklig.
Aber gleich neben den Insekten habe ich dann doch noch meinen ganz persönlichen Favouriten gefunden:
Den Truck von "L' Apetta Salaretta", einer Münchner Streetfood- und Catering - Firma.
Ein klitzekleiner Food - Truck, der Kaffee und kleine italienische Süßigkeiten anbietet.
Gut, auf Nachfrage sind die Süßigkeiten "eine Kooperation" mit dem "Eataly" in der Schrannenhalle, aber der Americano war echt gut und die Süßigkeiten umwerfend.
Genau das hatte ich mir von so einem Festival erwartet:
hübsche Foodtrucks, hübsches Gebäck, Blumendeko, handgeletterte Menü - Tafeln und Sitzgelegenheiten im skandinavisch - superhippen Stil.
Nach dem Torten - Festival habe ich bis zuletzt vergeblich gesucht, aber immerhin bin ich satt geworden, hab ein paar Fotos geknipst und das Näschen in die Sonne gehalten.
ABER: da geht wirklich, wirklich noch einiges mehr!
Wo bleibt eigentlich Münchens "1. STREET BAKERY FESTIVAL"?
Copyright für alle Bilder: Julia Mauracher
Dieser Post ist nicht gesponsert und nicht in einer Kooperation entstanden!
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