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Julia Bakes auf den Seychellen: La Digue und die Domaine de L’Orangeraie

Anse Source d'Argent

 

Insel-Hopping auf den Seychellen: Die Insel La Digue


Nach fünf Nächten auf der Hauptinsel der Seychellen, Mahé, verschlug es uns auf unserer Insel-Hopping Reise auf die wunderschöne Insel La Digue.
La Digue umfasst eine Fläche von nur 10km², liegt im Nordosten Mahés und wird von etwa 2200 Menschen bewohnt - ohne die Touristen.
La Digue zählt zu den beliebtesten Inseln der Seychellen und ihre berühmten Strände wurden bereits mehrmals Blickfang internationaler Werbespots.
Die Bewohner der Insel werden Diguois genannt, ein entspanntes und freundliches Volk, das sich gerne mit Fahrrad fortbewegt und am Wochenende gut gelaunt die Fähre nach Mahé nimmt, um ausgiebig zu feiern.
La Digue besteht hauptsächlich aus Stränden, dem Nationalpark L'Union Estate, ein bis zwei Straßen, vielen Hotels und Bungalows sowie einem fast unberührtem Landesinneren, das man auf dem Weg zu den Traumstränden Grande Anse, Petite Anse und Anse Cocos durchquert.
Für mich war La Digue die schönste aller Inseln, die wir besucht haben. Nirgendswo habe ich mich auf unserer Reise so wohl gefühlt, wie auf dieser Insel. Wer Ruhe sucht, wird hier fündig. Zweisamkeit, unberührte Natur, (fast) leere Strände und wildes Meer - La Digue hat alles.



Anreise nach La Digue mit dem Flugzeug


Nachdem wir mit dem Flugzeug (Air Seychelles) nach Praslin geflogen waren, wurden wir von unserem Privatfahrer zum Hafen gebracht, von wo aus wir die Fähre nach La Digue nahmen. Die gesamte Reise von Mah
é nach La Digue dauert etwa zwei bis drei Stunden. Die reine Flugzeit beträgt 15 Minuten, die Fähre benötigt ebenfalls etwa 15 Minuten von Praslin nach La Digue. Die Transfers vom Hotel zum Flughafen, vom Flughafen zum Fährhafen, die Wartezeiten sowie das Chech-In benötigen eigentlich die meiste Zeit.


Der Infinity-Pool der Domaine de L'Orangeraie

 

Angekommen in Le Domaine de L’Orangeraie



Angekommen auf La Digue wurden wir sofort empfangen und mit einem Golf Cart zur Domaine gefahren. Man wird mit einem lauten Gong sowie einem unglaublich leckeren Lemongrass-Eistee an der Alambic Bar begrüßt. Als erstes erblickt man den unfassbar tollen Infinity-Pool, der von einer Pool Bar und etlichen komfortablen Liegen gesäumt wird.  Direkt daneben liegen die beiden Restaurants des Resorts, das Buffet-Restaurant Santosha und das a-la-carte Restaurant Le Combava.
Das Buffet-Restaurant dient auch als Frühstücks-Restaurant und punktet mit einer Terrasse direkt am Meer. Wer früh genug dran ist (Frühstück gibt's von 7:30 bis 10 Uhr) ergattert einen der begehrten Tische direkt am Rand, von wo aus man das Meer fast berühren kann.
Das Angebot unterscheidet sich kaum von dem anderer Frühstück-Buffets dieser Preisklasse, es gibt verschiedene Brötchen, Obst, eine Müsli-Bar, eine Eier-Station, Pancakes, Waffeln, frische Säfte, Gemüse und pikante Aufstriche, allerdings auch eine Vitrine voller französischem Gebäck, die mich besonders beeindruckt hat: Scones, Brioche, Madeleines und feine Kuchen wurden jeden Morgen frisch gebacken.
Der Minuspunkt der Verpflegung liegt im Preis:
wir hatten "Breakfast Only" gebucht, um uns offen zu lassen, wo wir abends essen möchten. Im Endeffekt hätte es uns 60 (!) Euro pro Person gekostet, am abendlichen Buffet-Dinner teilzunehmen. Exklusive Getränke. Das konnten und wollten wir uns nicht leisten. Die Cocktails sind ebenfalls nochmal teurer als auf Mahé, ein großes Bier (0,5 Liter) kostet hier 10 Euro. Die einzige Alternative, innerhalb der Domaine zu essen, ist das a-la-carte Restaurant, wo man aber ohne Reservierung keinen Platz bekommt. Auch hier sind die Preise enorm, im Verhältnis jedoch angemessener als im Buffet-Restaurant. Die Qualität der Speisen war dort wirklich sehr gut, der Service aufmerksam und die Atmosphäre direkt am Pool entspannt.

Den Rest der Tage haben wir uns für schlappe drei Euro pro Person ein Take Away vom Straßenrand geholt und es auf unserer Terrasse genossen. Es war lecker und gemütlich und wir waren auch damit absolut zufrieden.


Infinity Pool und Frühstücks-Ausblick

 

Die Villa de Charme mit Outdoor-Badezimmer


Die Villen teilen sich in folgende Kategorien: Garden Villa, Garden Suite Residence, Villa de Charme, Villa de Charme Elégance und Villa Présidentielle. Das Resort wurde in einen großen Hang gebaut, die Zimmerkategorien steigen in Qualität und Preis, je höher man kommt.
Wir haben eine Villa de Charme gebucht. Das hieß zwar mehrmals am Tag richtig steil bergauf laufen, aber dafür waren wir auch mitten in der Natur, umgeben von Bäumen.
Den Moment, als wir die Villa zum ersten Mal betraten, werde ich in meinem Leben nie vergessen. So etwas habe ich noch nie gesehen.
Es ist wirklich schwer zu beschreiben, wie wohl ich mich sofort fühlte, was für ein Glücksgefühl ich sofort verspürte und wie sprachlos ich beim Anblick des Outdoor-Badezimmers war.


Die Villa de Charme mit Outdoor-Badezimmer

Outdoor-Badezimmer Villa de Charme


Die Villa de Charme hat wirklich alles, was man sich wünscht: das spitze Dach sorgt für einen gemütlichen "Hütten-Flair", dank Duftöl riecht es immer nach beruhigendem Lemongrass, die Terrasse ist groß und bietet Sonnenliegen und einen Esstisch, es gibt einen Fernseher, eine Sitzecke, einen Schreibtisch, eine Garderobe und ein riesengroßes Bad im Freien mit Badewanne, viel Gecko-Besuch, einer Regendusche und allen möglichen Beauty-Produkten, die nach Patchuli, Limetten und Lemongras duften.
Das Bett, der zentrale Punkt der Villa, wird von einem großen Vorhang umschlossen, damit Mücken nachts keine Chance haben. Die Bettwäsche war so kuschelig weich, dass ich morgens einfach nicht aufstehen wollte. Abends (während man beim Dinner ist) wird man von einem freundlichen Mitarbeiter besucht, der warme Hausschuhe vors Bett stellt, Schokolade aufs Kopfkissen legt und die Duftkerze neu entzündet.
Es tut mir fast ein wenig im Herzen weh, an diese wunderschöne Zeit zu denken, denn sie war viel zu schnell vorbei und dabei haben wir uns dort so, so wohl gefühlt!


Interior Details Villa de Charme

Die große Terrasse der Villa de Charme

 

Minuspunkte: kein Strand, kein Gym - Pluspunkt: der Infinity-Pool und das Eden Rock Spa


Die Domaine hat meiner Meinung nach ein paar Schwachstellen: der Strand wurde durch die Lage am Hafen erst nachträglich künstlich angelegt und kann mit anderen Stränden nicht mithalten. Zum Glück ist La Digue sehr klein und man kommt mit dem Fahrrad überall hin, auch zu den schönsten Stränden der Welt. Es wäre auf La Digue ohnehin falsch, sich nur im Hotel aufzuhalten und die Insel nicht zu entdecken.
Während man in der Domaine leider vergebens nach einer Möglichkeit sucht, sich sportlich zu betätigen, punktet das Eden Rock Spa mit einem atemberaubenden Ausblick über die Insel, das Meer und die Nachbarinsel Praslin. Wie schon im Sesel Spa auf Mah
é gibt es hier nur Behandlungsräume und eine kleine Sauna, jedoch auch einen kleinen Whirlpool.
Ebenfalls ein atemberaubender Anblick: der Infitiny Pool. Hier haben wir einen ganzen Tag verbracht und die Sonne, das Meeresrauschen, lokale Cocktails und ein gutes Buch genossen. Der Ausblick aufs Meer ist wirklich unglaublich schön und die Liegen wahnsinnig bequem.


Infinity Pool


Rund um La Digue: L'Union Estate, Anse Source d'Argent und die traumhafte Ostküste


Mein Tipp für La Digue: jeden Tag ein Fahrrad mieten und losradeln.
Der Verleih kostet zwischen 5 und 10 Euro pro Tag. Manche Räder haben Gepäckträger und Körbe, manche nicht, weshalb ich euch in den Pack-Tipps bereits einen Rucksack empfohlen habe. Ein Fahrradschloss ist auf La Digue absolut unnötig, denn hier wird nicht geklaut.
Meine Highlights der Insel sind der L'Union Estate Naturschutzpark und die Ostküste der Insel mit den Stränden Grande Anse, Petite Anse und Anse Cocos.
Der L'Union Estate liegt etwa 10 (Fahrrad)minuten vom Hafen entfernt, der Tageseintritt kostet 10 Euro. Hier findet man eine Vanilleplantage, die Überreste einer Kokosplantage, das "Plantation House", ein Prachtstück der französischen Kolonialarchitektut, ein Gehege mit Riesenschildkröten sowie den Zugang zum (angeblich) schönsten Strand der Welt, dem Anse Source d’Argent.
Einen Kilometer lang zieht sich dieser Traumstrand aus weißem Sand, gewaltigen Granitfelsen, Palmen, flachem türkisen Wasser - und Touristen.
Ja, der Source d'Argent ist überlaufen. Wenn man ein wenig sucht, findet man vereinzelte, stille Buchten, aber trotzdem ist hier immer viel los. Es gibt zahlreiche kleine Stände, wo man frische Kokosnüsse, Säfte, Cocktails oder Schmuck kaufen kann.


Vanille-Plantage und Jetty im L'Union Estate

Anse Source d'Argent


Die Ostküste erreicht man mit dem Fahrrad und ein bisschen Muskelkraft. Die einzige Straße führt quer über die hügelige Insel. Nach etwa 25 - 35 schweißtreibenden Minuten erreicht man den Grande Anse und das Strandrestaurant.
Auf dieser Seite der Insel gibt es kein Korallenriff, weshalb die Wellen ungebremst in die Bucht donnern. Schwimmen ist hier (eigentlich) verboten.
Wir fanden den Grande Anse komplett menschenleer vor, was vielleicht auch am bewölkten Wetter lag. Außerdem warten hinter dem Grande Anse noch viel schönere Strände.
Fünfzehn Minuten Fußmarsch (das Radl bleibt stehen!) weiter liegt der Petite Anse, mein absoluter Favourit unter allen Stränden, die wir auf den Seychellen gesehen haben.
400 Meter lang, eingeschlossen von Granitfelsen und Palmen und ebenfalls fast menschenleer liegt dieser Strand vor einem scheinbar undurchdringlichen Wald. Die Natur um den Strand ist absolut unberührt.
Die Wellen sind hoch und wild, denn auch hier fehlt das Korallenriff. Schwimmen ist verboten, trotzdem gehen viele Touristen hier ins Wasser. Man sollte ein guter Schwimmer und sich seiner Kräfte bewusst sein, wenn man sich hier ins tiefe Wasser wagt. Unterschätzt niemals die Strömungen und die Wucht der Wellen, auf La Digue sind nicht wenige Urlauber genau aus diesen Gründen schon ums Leben gekommen.
Wer sich aber im noch flachen Bereich aufhält, kann hier stundenlangen Wasser- und Wellenspaß erleben, ganz ohne Gefahr.
Am Strand selbst findet man kleine Hütten aus Palmenblättern und Holz, die Schatten spenden sowie eine unauffällige, gemütliche Strandbar. Auch hier kann man sich mit Kokosnüsse, Cocktails und frischen Früchten eindecken.
Wir wollten ursprünglich noch den 30-minütigen Fußmarsch zum Anse Cocos auf uns nehmen, doch die Magie des Petite Anse ließ uns nicht los und wir verbrachten den ganzen Tag dort.
Immer wieder reise ich in meinem Kopf und Herzen an diesen wunderschönen Ort zurück.


Petite Anse auf La Digue


Vier Nächte auf La Digue vergingen wie im Fluge. Wir haben auf La Digue die perfekte Kombination aus Luxus und Einfachkeit erlebt: geschlafen haben wir im absoluten Nobel-Resort, tagsüber waren wir mit einem klapprigen Fahrrad unterwegs zu schönen Stränden, wo wir frische Kokosnüsse knabberten und in wilden Wellen schwammen. Abends gönnten wir uns ein Patschuli-Schaumbad in der gigantischen Outdoor-Badewanne, bevor wir uns ein kreolisches Hühnchen-Curry mit lokalem Bier kauften und es auf unserer Terrasse aßen. Ein paar Runden Rommey, dann kuschelten wir uns zum Duft von Lemongras wieder in unser Bett.
La Digue, du warst ein Traum!


Am Petite Anse auf La Digue

 

La Digue mit kleinem Urlaubsbudget: Self-Catering


Abschließend möchte ich euch noch einen kleinen Tipp geben: wer die Magie von La Digue kennenlernen möchte, muss sich nicht in Unsummen stürzen.
Nirgendswo wie hier gibt es so viele Möglichkeiten, ein Ferienhaus oder einen Bungalow zu mieten.
Die kleinen Häuschen stehen überall auf La Digue verteilt und nennen sich "Self Caterings". Besonders schön fanden wir die Villa Creole, aber es geht natürlich auch noch günstiger. Durchsucht einfach mal das Internet oder die hilfreiche Webseite seyvillas.com. Ich selbst habe mich ein wenig erkundigt und Bungalows gefunden, die für eine Woche und vier Personen nur 500 Euro Miete kosten.
Die Lebensmittel auf den Seychellen sind in den Supermärkten ebenfalls nicht allzu teuer und wer nicht ständig selbst kochen mag, kann sich ab und zu auch ein Abendessen in einem lokalen Fischrestaurant oder ein Take Away gönnen.
Das lokale Bier "Seybrew" kann ich nur empfehlen, ein paar Flaschen hiervon sollte man immer im Kühlschrank haben. Im Supermarkt zahlt man dafür rund 1,50 Euro.


Sonnenuntergang in der Domaine de l'Orangeraie


Wer von euch würde auch mal gerne auf die Seychellen reisen? Schreibt mir, ich teile gerne meine Tipps mit euch!

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