Julia Mauracher. Powered by Blogger.

Meine weihnachtliche Backstube: Linzer Spritzgebäck

Zwei Linzer Kipferl und getrocknete Orangenscheiben


Weihnachtskekse werden wieder selbst gebacken

In den letzten zehn Jahren ist der Hype ums Backen endlich auch bis nach Deutschland und Österreich gekommen. Ich erinnere mich an eine Schulreise nach England im Jahr 2006, damals boomten schöne Cupcakes, Cookies und Torten dort schon enorm, während man in den heimischen Supermarktregalen noch vergeblich nach Zutaten wie Rollfondant oder Vanilleextrakt suchte.
Mit dem Boom kamen auch die zahlreichen Backblogger, eine große Leidenschaft für's Selbermachen und ein erhöhter Anspruch an die Backwerke.
Kaum jemand aus meinem Freundeskreis kauft heute noch den vorverpackten Keksteller aus dem Supermarkt, der Bäckerei ums Eck oder verlässt sich nur noch auf Omas Backkünste.
Es wird endlich wieder selbst gebacken und ausprobiert. Mit Omas Rezepten, Blogger-Rezepten oder, hier bei mir, mit den Rezepten von Konditoren.
Gerade in der Weihnachtsbäckerei sind die Varianten unzählig.
Klassiker wie Vanillekipferl findet man auf jedem Keksteller und hier hat auch jeder ein anderes Rezept. Ich selbst habe schon drei verschiedene Rezepte ausprobiert und hatte jedes Mal einen anderen Keks im Mund.
Terrassenplätzchen, Lebkuchenherzen und Zimtsterne, diese Klassiker kennt und backt  jeder.
Aber kennt ihr eigentlich auch Linzer Spritzgebäck?


Linzer Spritzgebäck in verschiedenen Formen

Ein Highlight für den Keksteller

Wie der Name schon verrät, kommt dieses Rezept aus meiner Heimat. Und lustigerweise ist es sogar nach der Stadt benannt, in der ich meinen Konditor-Kurs absolviert habe.
Im Grunde ist es aber "nur" ein einfacher Mürbteig, der auf eine besondere Art in Form gebracht wird: er wird dressiert.
Keine Angst, ihr müsst eurem Keks jetzt keine Manieren oder Kunststücke beibringen. 
In der Konditoren-Sprache heißt dressieren, dass etwas gespritzt wird. Cupcake-Topping zum Beispiel oder eben auch Spritzgebäck.
Ein einfacher Spritzbeutel macht aus eurem Mürbteig das Highlight eures Kekstellers und sorgt für einen extra Hingucker.
Dank der Textur zergehen die Kekse auf der Zunge, die Marillenmarmelade ergänzt sich wunderbar mit der Zartbitterschokolade.
Übrigens, eine Info am Rande: laut österreichischem Lebensmittelkodex muss das Linzer Spritzgebäck mit echter Kuvertüre getunkt oder filliert werden. Das sind ebenfalls Fachbegriffe und heißt nichts anderes als "überzogen" und "besprenkelt". Klingt aber irgendwie etwas nobler, findet ihr nicht auch?
Streng genommen dürft ihr also keine Glasur verwendet sondern müsst mit Kuvertüre arbeiten. Aber ich nehme es hier nicht allzu streng. Glasur tut's für den heimischen Keksteller alle mal und muss ganz nebenbei auch nicht temperiert werden...


Linzer Spritzgebäck von oben und aus der Nahen


LINZER SPRITZGEBÄCK


für zwei bis drei Backbleche

für die Spritzmasse

  • 330g Butter, Raumtemperatur
  • 125g Puderzucker
  • 15g Vanillezucker
  • Prise Salz
  • Prise Zitronenschale
  • 1 Bio-Ei, XL oder 2 Bio-Eier, S
  • 450g Mehl

für die Füllung

  • fein passierte Marillenmarmelade

für die Dekoration

  • dunkle Schokoladen-Glasur oder Zartbitter-Kuvertüre


Zubereitung



1. Den Backofen auf 200°C Heißluft vorheizen und zwei Backbleche mit Backpapier auslegen. Außerdem einen Spritzbeutel mit Sterntülle vorbereiten. Die Größe der Tüllen-Öffnung bestimmt die Größe des Gebäcks. Kleine Gebäcke sind schneller fertig gebacken als größere Gebäcke.

2. Die zimmerwarme Butter zusammen mit dem Puderzucker, Vanillezucker, Salz und Zitronenschale mit einem guten Mixer oder im Standmixer zu einer weichen, hellen Masse aufschlagen. Dies dauert etwa fünf Minuten, je fluffiger die Masse desto "mürber" wird das Gebäck. 

3. Da Ei verquirlen und in mehreren Schritten zugeben. Die Masse nach jedem Schritt wieder gut durchrühren. 

4. Zuletzt das Mehl auf die Masse sieben und vorsichtig mit einem Teigschaber unterheben.

5. Die Masse in den Spritzbeutel füllen und auf die Backbleche spritzen. Klassisch werden Bögen, Stangen und Rosetten gespritzt. Vorsicht, die Masse ist zäher als zum Beispiel eine Buttercreme und benötigt deshalb etwas mehr Druck. Mit einem festen (Stoff)spritzbeutel klappt's am besten.

6. Das Gebäck für etwa 8 - 10 Minuten goldbraun backen, nicht zu dunkel werden lassen. Auskühlen lassen.

7. Die Hälfte der Gebäcke mit Marmelade bestreichen und zusammensetzen. Mit Schokolade besprenkeln oder in Schokolade tauchen.


Eine dressierte Rosette aus Linzer Gebäck


Keine Kommentare

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (https://www.juliabakes.de/p/datenschutz.html) und in der Datenschutzerklärung von Google.

Folge mir auf Instagram