Mein erster Kontakt mit dem Wort „Intensivstation“ dürfte irgendwann in den späten 2000-er Jahren gewesen sein. Damals liefen bei mir non-stop Arztserien wie „Grey’s Anatomy“ und „Scrubs“. Es gab keinen emotionalen Bezug, kein Hintergrundwissen, kein medizinisches Verständnis. Es war Fiktion, eine aufregende Story, dramatisch, ohne wirklich schmerzhaft zu sein.
Ein paar Jahre später, Anfang der 2010er-Jahre, war ich zum ersten Mal im "echten Leben" zu Besuch auf einer Intensivstation. Mein Opa,
kurz nach einem schweren Herzinfarkt, lag im künstlichen Tiefschlaf. Ich erinnere mich an blaue Socken aus Plastik, die wir über die Schuhe
ziehen mussten, Mundschutz und Hauben. Ich erinnere mich daran, dass sein Herz
wieder schlug und wir es am Monitor sehen konnten. Mein Opa lag auf dem Bett,
verkabelt und intubiert. Plötzlich war es nicht mehr nur Teil einer Dramaserie, sondern absurde und erschreckende Realität.
Meine nächste Begegnung mit der Intensivstation ist heute fünf Jahre her. Und
plötzlich war es nicht mehr Teil einer Serie, Teil einer Erinnerung an meinen Opa,
sondern Teil meiner eigenen Geschichte.
Über
meine Erfahrungen als Patientin auf einer Intensivstation will ich heute berichten: