Julia Mauracher. Powered by Blogger.

Ein elegantes Silvester-Dessert: Mozartschnitte mit Schokoladenlikör

Mozartschnitte mit Schokoladenlikör


Früher war ich Silvester-Feindin

Oh ja - jahrelang habe ich die Woche nach Weihnachten nicht damit verbracht, mich auf Silvesterpartys vorzubereiten, Menüs zu planen und Sekt einzukaufen. Ich habe die Nacht der Nächte eher gefürchtet.
In meiner Kindheit war Silvester immer großartig, wir waren meistens auf einer Hütte in den Bergen oder bei Freunden und hatten die tollsten Feuerwerke, Gesellschaftsspiele und jede Menge Spaß.
Als ich dann alt genug war, um Silvester mit Freunden zu verbringen, war ich auch leider alt genug, um Liebeskummer zu haben. Eigentlich ist meine gesamte Jugend voll von Liebeskummer und am 31.12. gipfelte sich dieser Kummer immer. 
Wieder ein Jahr unglücklich verliebt gewesen. Wieder ein Jahr meiner Jugend verschwendet.
Was hab ich nur gelitten....
Nachdem ich einige Silvester hintereinander in Tränen ausgebrochen bin, habe ich beschlossen, damit Schluss zu machen.
Keine Silvesterpartys, keine Jungs, keine Vorsätze mehr.
Ich erinnere mich an ein echt lustiges Silvester in Innsbruck mit zwei Freundinnen. Wir haben sehr viel Sekt getrunken, die Highlights des Jahres auf Papier gebracht, schnulzige Schlager und ABBA gehört und um Mitternacht im Garten versucht, den Wiener Walzer zu tanzen.
Ein Jahr später stand ich an Silvester als Servicekraft im Restaurant und musste feststellen, dass ich das eher nicht mehr tun werde. Plötzlich war das neue Jahr da und ich war noch inmitten von Tellern, Champagnergläsern und Hummerravioli.



Meine weihnachtliche Backstube: Heiße Gewürzschokolade


Nahaufnahme von oben


Dezember heißt Familienzeit


Seit nun bereits sechs Jahren wohne ich nicht mehr bei meinen Eltern zuhause und zelebriere daher jährlich das "driving home for christmas".
Anfangs fuhr ich nur zwanzig Minuten, inzwischen sind es beinahe zwei Stunden. Egal wie lange, ich fahre jedes Jahr mit ganz viel Vorfreude nach Hause. Oftmals liegt dort Schnee, während im neuen Zuhause keine einzige Flocke zu sehen ist.
Mama hat unsre beiden Kinderzimmer, die inzwischen ein Büro und ein Gästezimmer sind, für uns vorbereitet, die Betten frisch bezogen, Schokolade aufs Kissen gelegt, es riecht nach Daheim, nach Brennholz, wenn man Glück hat schaut die Nachbarskatze vorbei und sagt Hallo.
Es ist gemütlich hier.
Daheim eben.

Meine weihnachtliche Backstube: Glühwein mit Tonkabohne und Cointreau

Sommelier Philipp hält den Glühwein


Kaufen war gestern - heute macht man selbst

Ich nehme direkt das Thema des letzten Rezeptbeitrages auf: wir sind wieder in der Zeit der Selbermacher angekommen, wo "do it yourself" keine Besonderheit sondern eine Selbstverständlichkeit geworden ist.
Eine wunderbare Entwicklung, wie ich finde.
Klar kann man Kekse, Geschenke und Glühwein fix fertig kaufen, oftmals kostet es auch nicht mal viel. Aber selbstgemacht schmeckt in den meisten Fällen um vieles mal besser, es sei denn ihr seid absolute Küchenchaoten...
Die meisten "Do it yourself" - Aktionen entspannen, eignen sich für Mädels- oder Jungsabende, können gleichzeitig als Geschenk fungieren und sehen auch noch viel besser aus als gekaufte aus der Fabrik.
Leider darf ich noch nicht alles verraten, aber ich verschenke in diesem Jahr 50% Selbstgemachtes. Die meisten Projekte sind bereits abgeschlossen, denn ich musste in diesem Jahr gut vorausplanen.
Um die eine Woche Klinik kam ich dieses Jahr vor Weihnachten nicht rum, aber umso wichtiger war es mir, jede freie Minute der Vorweihnachtszeit mit Projekten, Basteln, Lettern und Backen zu verbringen.
Selbermachen beruhigt mich ungemein - vor allem, wenn es Glühwein ist. 


Happy Birthday: das erste Jahr ist geschafft.


Das erste Jahr ist immer am schwierigsten


Diese Worte habe ich sehr oft gehört.
Nicht nur in der Trauer, sondern auch nach einem schweren Schock und Unfall sind vor allem die ersten zwölf Monate bis zum ersten Jahrestag die härtesten, schwierigsten und herausfordernsten.
Die klassischen Phasen der Trauer kennt bestimmt jeder von euch, ich habe diese Phasen über das erste Jahr hinweg ebenfalls mitgemacht. Ein ständiges Auf und Ab, nie fühlte ich mich wirklich stabil oder ausgeruht. Und doch gingen diese ersten 365 Tage rum wie nichts.
Anfangs habe ich noch mitgezählt.
Meilenstein Eins nach 40 Tagen: meine ersten Schritte.
Nach 76 Tagen wurde ich endgültig entlassen und durfte nach Hause.
Der dritte Meilenstein erfolgte nach 138 Tagen: mein erster Arbeitstag nach dem Krankenstand.
Danach habe ich die Monate gezählt, erst die runde Fünf, dann das erste halbe Jahr, die zweite runde Zehn.
Und danach habe ich nur noch die Tage rückwärts gezählt. T-50. T-10.
Zahlen waren unglaublich wichtig in diesem Jahr und so ist auch dieser erste zweite Geburtstag unglaublich wichtig für mich.

In meinem heutigen Jahresrückblick möchte ich gerne über drei Dinge sprechen:
über Nachkriegszeit, über Niki Lauda und über Probleme einer jungen Frau Mitte Zwanzig.

Meine weihnachtliche Backstube: Linzer Spritzgebäck

Zwei Linzer Kipferl und getrocknete Orangenscheiben


Weihnachtskekse werden wieder selbst gebacken

In den letzten zehn Jahren ist der Hype ums Backen endlich auch bis nach Deutschland und Österreich gekommen. Ich erinnere mich an eine Schulreise nach England im Jahr 2006, damals boomten schöne Cupcakes, Cookies und Torten dort schon enorm, während man in den heimischen Supermarktregalen noch vergeblich nach Zutaten wie Rollfondant oder Vanilleextrakt suchte.
Mit dem Boom kamen auch die zahlreichen Backblogger, eine große Leidenschaft für's Selbermachen und ein erhöhter Anspruch an die Backwerke.
Kaum jemand aus meinem Freundeskreis kauft heute noch den vorverpackten Keksteller aus dem Supermarkt, der Bäckerei ums Eck oder verlässt sich nur noch auf Omas Backkünste.
Es wird endlich wieder selbst gebacken und ausprobiert. Mit Omas Rezepten, Blogger-Rezepten oder, hier bei mir, mit den Rezepten von Konditoren.
Gerade in der Weihnachtsbäckerei sind die Varianten unzählig.
Klassiker wie Vanillekipferl findet man auf jedem Keksteller und hier hat auch jeder ein anderes Rezept. Ich selbst habe schon drei verschiedene Rezepte ausprobiert und hatte jedes Mal einen anderen Keks im Mund.
Terrassenplätzchen, Lebkuchenherzen und Zimtsterne, diese Klassiker kennt und backt  jeder.
Aber kennt ihr eigentlich auch Linzer Spritzgebäck?


Meine weihnachliche Backstube: Weihnachtstorte mit Schokolade, Orangenmousse und Contreau

Links die angeschnittene Torte, rechts die ganze Torte


Das Weihnachtsdessert liegt jährlich fest in meinen Händen


Schon bevor ich angefangen habe in der Gastronomie zu arbeiten und einen Sommelier zu daten, habe ich es geliebt, Gäste zu bewirten, Menüs zu planen, Getränke auszuwählen und den Tisch passend zu decken. Tatsächlich haben meine Schwester und ich bereits im zarten Alter von 12 und zehn Jahren unsere erste Dinnerparty gegeben.Vielleicht waren meine Monate in der Gastronomie auch deshalb so schön und ereignisreich und vielleicht habe ich auch aus diesen Gründen einen Mann ausgewählt, der es genauso liebt wie ich, ein Dinner auszurichten.
Neben einigen anderen Möglichkeiten war Weihnachten jedes Jahr die Gelegenheit mich  auszutoben und mal so richtig auf den Putz zu hauen.
Meine Mama mag es für gewöhnlich nämlich eigentlich lieber schlicht und einfach, für sie muss es kein zweiter Gang und auch kein pompöses Dessert sein. Aber an Weihnachten machen wir eine Ausnahme - solange ich das pompöse Dessert verantworte.
So habe ich ziemlich bald das (weihnachtliche) Ruder in die Hände genommen und seit ein paar Jahren stehen wir an Weihnachten zusammen in der Küche. Meine Schwester dekoriert liebevoll den Tisch, der Papa stellt den Baum auf, schmückt ihn und nascht nebenbei von allem, was er in die Finger kriegt.
Ich plane mein Weihnachtsdessert bereits Monate im Voraus und freue mich wie eine Schneekönigin auf die Vorbereitung, die natürlich ausschließlich zu weihnachtlicher Musik stattfindet.

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