Die Österreicher und der Schmand
Im Sommer 2015, kurz nach meinem Umzug von Österreich nach Deutschland, habe ich meinen Freund kennengelernt. Einen Deutschen.
Somit tauchte ich nicht nur beruflich, sondern auch privat ziemlich schnell in die bayrische Kultur ein und lernte Dinge wie die Wiesn, Bayrisch Creme und Edeka kennen.
Bereits vor meinem Umzug kannte ich das Wort "Schmand" von diversen Blogs, Foren und Rezepten. Ich liebe Flammkuchen und der verlangt ja bekanntlich auch nach Schmand.
Zu kaufen gibt es den in Österreich nicht.
In Deutschland aber schon. Was eine Bereicherung für meine Flammkuchen!
Dann erzählte mir mein Freund eines Tages von seiner absoluten Lieblingstorte, gebacken von einer kleinen bayrischen Konditorei nahe seines Heimatortes. Eine "Apfel-Schmand-Torte".
Das passte für mich erstmal nicht zusammen, denn wenn man Schmand auf den Flammkuchen packt, was hat der dann auf einer Torte verloren?
Nun, ich hab es ausprobiert. Und war sofort verliebt.
Apfelernte 2018 - viele Ideen für Apfelrezepte benötigt
Von allen Seiten kommen dieses Jahr Meldungen, dass die Äpfel heuer besonders gut wachsen.
Gefühlt jeder hat einen Berg Äpfel zuhause und weiß gar nicht wohin damit.
Nun, neben Apfelstrudel, Apfelschmarrn, Apfelsaft, Apfelkuchen und Apple Pie habe ich heute ein neues, unfassbar leckeres Rezept für euch.
Die Kombination aus süßem Mürbteig, sauren Äpfeln, Vanillearoma und der säuerlichen Schmandcreme hat bis jetzt jeden einzelnen, der diese Torte probiert hat, beeindruckt.
Ich kann euch also nur dringend ans Herz legen, dieses einfache Rezept auszuprobieren!
APFEL - SCHMAND - TORTE
für den Mürbteig
- 300g Mehl
- 200g Butter, kalt
- 100g Zucker
- 1 Bio-Ei, M
- Prise Salz
für die Apfelfüllung
- 1kg Kochäpfel (ca. 5 - 6 Stück) / normale Äpfel funktionieren auch
- Saft einer Zitrone
- 500ml Apfelsaft
- 200g Zucker
- 2 Päckchen Vanille-Pudding-Pulver (ich empfehle die Marke "Alnatura")
- Zimt
für das Topping
- 250g Schmand
- 500g Sahne
- Sahnesteif
- Zimt
Zubereitung
1. Im ersten Schritt wird der Mürbteig zubereitet.
Hierfür wird sehr kalte Butter in Stücken verwendet. Außerdem würde ich den Teig erst in einer Küchenmaschine anrühren und erst gegen Ende mit den Händen arbeiten.
Mürbteig wird schnell "brandig", also geschmacklich und optisch minderwertiger, wenn zu viel Wärme an den Teig kommt.
Das Mehl in eine Rührschüssel sieben, Salz, Zucker, Butterstücke und das Ei zugeben. Zu einem festen, homogenen Teig rühren.
Auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und kurz, aber kräftig durchkneten. Die Zuckerkristalle sollen gelöst sein, das erkennt man daran, dass der Teig schön geschmeidig ist.
Den Teig zu einem Ball formen, flach drücken und in Frischhaltefolie schlagen.
Eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
2. Nun wird die Füllung zubereitet.
Die Äpfel waschen, schälen, entkernen und in kleine dünne Schnitten schneiden. Je feiner die Stücke, desto cremiger wird die Füllung später.
Die Zitrone auspressen und den Saft auf die Apfelstücke geben, damit sie nicht braun werden.
400ml Apfelsaft zusammen mit dem Zucker in einem großen Topf aufkochen.
Den restlichen Apfelsaft mit dem Puddingpulver glatt rühren.
Wenn der Saft kocht, das Pulver zugeben und den Pudding gut durchrühren, bis er eindickt. Den Pudding nochmal aufkochen lassen.
Danach Zimt zugeben und etwas abkühlen lassen.
Die Apfelstücke dazugeben, die Masse gut durchrühren und etwa eine Stunde abkühlen lassen.
3. Den gekühlten Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 5mm dünn ausrollen. Eine Springform vorbereiten. Mithilfe der Form den Boden der Torte aus dem Teig ausstechen. Die Form dann etwas einfetten und mit dem Boden auskleiden.
Für die Ränder mit einem Messer Streifen (2-3, je nach Größe des ausgerollten Teiges) schneiden. Die Streifen sollten bis ca. zwei Zentimeter unter den Formrand reichen.
Die Übergänge zwischen Rand und Boden gut festdrücken, dann mit einer Gabel mehrmals in den Boden stechen. Somit kann die Luft beim Backen entweichen.
Die Form nochmal für 15 Minuten in den Kühlschrank stellen und den Backofen auf 180°C Umluft vorheizen.
4. Die Füllung nun in die Form geben, etwas glatt streichen und die Torte für ca. 40 - 45 Minuten backen. Die Ränder sollen schön goldbraun und die Füllung gut durchgekocht sein. Das erkennt ihr daran, dass sich an der Oberfläche eine zähe Schicht bildet. Richtig fest wird die Füllung erst nach dem Backen, im Kühlschrank.
5. Die Torte eine Stunde auskühlen, dann in den Kühlschrank stellen und fest werden lassen. Sie muss komplett ausgekühlt sein, wenn ihr das Topping draufgebt.
6. Die Sahne mit Sahnesteif sehr fest schlagen. Den Schmand vorsichtig unterheben. Sollte die Masse zu flüssig sein, etwas Puderzucker oder im Notfall Gelatine zugeben. (Packungshinweise beachten!).
Zuletzt mit Zimt bestäuben.
Quelle Rezept: lecker.de
Lässt sich auch österreichisch - mit Sauerrahm und Creme fraiche herstellen. Schmeckt wirklich fantastisch! Danke für das tolle Rezept, Julia!
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